Beiträge von ETF68

    Hallo liebe Autoren des Artikels,
    Ich habe mich bei der lektüre gefragt, ob schon die ITA-Leute und in der Folge auch Ihr einen Fehler in der Berechnung gemacht habt. Warum? Ihr rechnet für ein ETF-Portfolio mit 0,3 TER und beim Versicherungsmantel ebenfalls mit 0,3% Kosten p.a. für Verwaltung des Versicherungsmantels. Die TER fällt aber im Versicherungsmantel ebenfalls an. Warum? Weil die Fondsbetreiber eines ETF diese Kosten auf täglicher Basis dem Fondsguthaben, also dem Nettoinventarwert, entnehmen. Wenn Ihr also bei dem ETF-Portfolio die TER ansetzt, so müßt Ihr diese bei der Versicherungsleistung oben draufrechnen, denn der ETF zahlt keine Kickbacks an die Versicherung. Ein weiteres problem besteht darin, dass physisch replizierende ETFS die Quellsteuer, die sie im jeweiligen Land zahlen sich zurückholen. Diese benutzen sie dann zur Glättung der Trackindifferenz und geben sie zum teil auch weiter an den Anleger per Fondsreporting. Diese Quellsteuer kann dann bei Überschreitung des Freibetrages auf Anlegerebene angerechnet werden. So sinkt die Steuerlast weiter. Im Ergebnis führt die Verwendung der Quellsteuer auf ETF-Ebene häufig dazu, dass die Trackingdifferenz des ETF bei null liegt oder der ETF sogar den Index schlägt- Zum Beispiel bei vielen ETFs auf den S&P 500 und Stoxx europe 600 ist dies der Fall. Im Ergebnis bedeutet dies, dass man die TER entweder in Eurer Berechnung komplett rausnehmen kann oder man muss sie für den Versicherungsmantel hinzurechnen. Damit dürftet Ihr dann auf völlig andere Zahlen kommen, denn 0,3%p.a. über 20-40 Jahren ist enorm viel. Insofern würde mich interessieren, ob Ihr Eure Empfehlung komplett revidieren müsst. Bitte rechnet es einfach mal nach.
    Gruss, ETF 68