Ich habe bislang erst zwei Autos besessen: Einen gut erhaltenen Golf IV als Diesel, den ich mit 80.000 Kilometern gekauft und mit 190.000 km verkauft habe. Das ganze habe ich 7 Jahre lang gefahren und einen Wertverlust von 7.000 Euro hingenommen. Machte so etwa 1000 Euro pro Jahr. Bis auf die üblichen Wartungskosten bei einem Auto mit diesem Alter ist nichts passiert. (Obligatorischer Zahnriemenwechsel und einmal neue Bremsen). Ich bin mit dem Auto weg vom Vertragshändler und zu einer freien Werkstatt gegangen. Ich würde mal schätzen, dass ich zusätzlich für dieses Auto etwa 2.000 Euro an Wartungskosten hingelegt habe. Also mit Wertverlust etwa 9.000 Euro, macht auf 7 Jahre ~1300 Euro im Jahr. Das habe ich als recht günstig empfunden.
Ich habe mir danach einen EU-Neuwagen gekauft und mir privat ein wenig Geld geliehen. Der EU-Neuwagen war auch ein Neuwagen (ich als erster Halter) und keine Tageszulassung und ich habe etwa 23% unter Listenpreis gekauft (inkl. Überführungskosten). Durch diesen hohen Rabatt hält sich der Wertverlust jetzt, nach drei Jahren, noch in Grenzen. Das Auto hatte etwa 27.000 Euro neu gekostet (Listenpreis entsprechend gut 33000 Euro). Aktuell geschätzter Verkehrswert mit gut 80.000 km wahrscheinlich bei 17000-18000 Euro (gut erhalten, etc.). Macht ein Wertverlust von etwa 15000 Euro nach Liste bzw. 9000 Euro nach tatsächlichem Preis, also einen Verlust von gut 3000-5000 Euro pro Jahr.
- Ein Neuwagen, egal ob für EU oder DE bestimmt, ist i.d.R. im Wertverlust teurer, als ein gebrauchtes Auto, welches 3-4 Jahre alt ist, da auch jeder weiß, dass der Wertverlust zu Beginn des Autolebens am größten ist.
- Man darf beim Kauf nie vom Listenpreis ausgehen, da den niemand bezahlt (mir ist keiner bekannt, der sein Auto zum Listenpreis erworben hat). Das wird bei Jahreswagen manchmal unter den Tisch gekehrt. Die Differenz bei meinem EU-Wagen zum Jahreswagen waren etwa 1000 Euro ...
- Es wird gerne das Argument ins Feld geführt, dass man bei einem Neuwagen ja keine Wartungskosten hat und man ja Garantie des Herstellers hat. Das ist zwar anfänglich sicher nicht ganz falsch, ich kenne nun einige, die einen Neuwagen gekauft / geleast haben und dennoch den nächsten Satz Reifen nach 50.000km aufziehen oder die Bremsen wechseln lassen. Und Garantie gibt es auf viele Teile am Auto auch nicht.
- Wir treffen beim Autokauf häufig keine rationalen Entscheidungen, vielmehr geht es um "das neue Auto", "das neue Modell", "dann habe ich mehr PS als der Nachbar".
- Vielleicht geht es einigen auch um den Status, ein Auto zu fahren, welches deutlich über dem liegt, was man sich leisten könnte.
- Kaufe ich ein Auto und führe es in mein Eigentum über, ist klar, was mit Kratzern und Unfällen passiert. Mir ist nicht klar, wie das bei Leasingautos aussieht. Geht man mit einem geleasten Auto genauso pfleglich um, wie mit seinem eigenen?
Die Autoindustrie mit ihrem Vertrieb hat uns ganz gut im Griff.
Ich kann aber euch verstehen, wenn es auf Grund der Liquidität dazu führt, zu leasen oder wenn man Selbstständig ist und ein Auto benötigt.