Beiträge von mungo

    Bisher war ich so dumm als Niedrigverdiener mit ebenso niedriger Rente einen Riestervertrag abzuschließen. Fast nirgendwo wird Niedrigverdienern erzählt, daß ihre spätere Riester-Rente mit ihrer Grundsicherungsrente verrechnet wird. Der Vorsorgesparer ist der Dumme ! Vor einigen Monaten wurde Finanzstaatssekretär Jens Spahn in einer Talkrunde damit konfrontiert. Darauf meinte er: Das wäre ja wirklich kein Anreiz zur Eigenvorsorge und man müsse doch mal über einen Freibetrag nachdenken, der von der Verrechnung ausgenommen sei. - Nun, bisher denkt er immer noch nach. Ich denke wiederum: Ich warte noch bis zur Bundestagswahl 2017. Wenn sich vorher nichts getan hat, wird sich auch nach der Wahl nichts mehr tun; und ich (und vielleicht noch einige zehntausende Informierte) stellen zumindest ihre Riesterversicherung beitragsfrei.
    Weiteres Manko, welches aber alle Riestersparer trifft, die aktienbasiert sparen, ist die Beitragsgarantie.
    Hört sich gut an, wirkt sich aber bei schwankenden Aktienmärkten und gleichzeitiger Niedrigzinsphase fatal aus.
    Ausgerechnet dann, wenn es am interessantesten und profitabelsten ist, Aktien zu kaufen nämlich im Crash oder am Ende einer Baisse switchen die Anlagegesellschaften in "sichere" Anleihen um. Die Anlagegesellschaften sind, aus welchen Gründen auch immer, nicht in der Lage gerade bei langfristigen Verträgen eine Aktienbaisse auszusitzen. Da die Anlagegesellschaften verpflichtet sind die Beiträge und Zulagen am Ende auszuzahlen, schichten sie immer mehr in Anleihen um, je niedriger deren Zinsen sind. Wer also meint er würde langfristig in Aktien investieren, hat am Ende nur langfristige Bundesanleihen nahe der Nullverzinsung oder weniger im Riesterkapital liegen. Die Anlagegesellschaften haben jede für sich unterschiedliche Begriffe für die Sicherstellung der Beitragsgarantie: z.B. Deckungsstock , Risikoabsicherung, Deckungskapitalstock...........
    Fazit. Wer später auf eine Grundsicherungsrente angewiesen ist, sollte wissen, daß nach derzeitiger Rechtslage seine Riesterrente vom Staat einkassiert wird.
    Wer später eine höhere Rente erhält, sollte nicht mehr einzahlen, als für die Zulage nötig ist. Daß was eingezahlt wird, wird sich allerdings aus obengenannten Gründen schlechter rentieren, als wenn er seinen Eigenanteil selbst langfristig in Qualitätsaktien wie Nestle, 3M,Fresenius etc. steckt, die eine Dividendenrendite zwischen 2-4% bieten, die sie seit Jahrzehnten jährlich steigern: sogenannte aristocrats - Aktien.