Hallo @MM_1984,
erst mal ein großes Kompliment, dass ihr euch vorher schon so intensiv Gedanken um eure Geldanlagen macht.
Mit Minus meine ich den Abstand zur Garantie und da fallen ja auch die Zulagen darunter. Nehmen wir mal an, ihr zahlt 100 Euro im Monat ein. Das macht Abschlusskosten pro Jahr von etwas über 300 Euro. Es fallen dann 1200+154+300+300 Euro unter die Garantie, also 1954 Euro. Der Kontostand ist (ohne Rendite) aber nur 1654 Euro, der Abstand zur Garantie beträgt also rund 15 Prozent. Diese 15 Prozent müssen erst mal zurückverdient werden und das geht nur mit den sicheren Rentenfonds, da sonst das Risiko für die DWS zu hoch wäre.
Du siehst, das Problem ist nicht so sehr die Höhe der Kosten, sondern die Verteilung. Dadurch investiert die RR Premium wenig in Aktien. Das andere Modell der DWS, die TopRente, berechnet einmalige Ausgabeaufschläge. Für den Kunden ist das besser, da die Aktienquote dann höher ist. Es wird aber oft nicht so gerne vermittelt, da der Vermittler seine Provision über die Ausgabeaufschläge erst im Laufe der Zeit verdient. Auch auf Beitragserhöhungen fallen übrigens die Abschlusskosten an.
Deshalb hat die DWS TopRente (in der rabattierten Version) in unserem Test so viel besser abgeschnitten. In der rabattierten Version fallen nicht einmal die Ausgabeaufschläge an. Das Modell ist ähnlich zur RR Premium, nur die Kostenverteilung ist anders.
Es ist zudem gerade schlecht, die Abschlusskosten in einem niedrigen Zinsumfeld zu bezahlen, da bei dem Garantieprodukt ja dann vor allem in Rentenfonds investiert wird. Die werfen dann nichts ab und können auch zwischenzeitliche Verluste machen, sollten die Zinsen wieder anziehen (siehe dazu: http://www.finanztip.de/rentenfonds/rentenfonds-verkaufen/)
Auch aus diesem Grund finden wir das Lebenszyklusmodell von fairr und Deka Bonusrente gut: Erst investiert man unabhängig von den derzeitigen Kapitalmarktentwicklungen in Aktien, und erst nach und nach in Anleihen. Die Hoffnung bleibt, dass in 10 Jahren die Zinsen für die Anleihen dann wieder auf einem ordentlichen Niveau sind.
Noch ein Wort zum Wechsel: Das muss jeder selbst entscheiden. Ein Wechsel zwischen einzelnen Riester-Verträgen ist aber möglich, bzw eine Beitragsfreistellung und der Abschluss eines anderen Produkts.
Viele Grüße
Manuel
P.S. Wir halten uns im Forum mit direkten Empfehlungen etwas zurück, da wir keine 1-zu-1 Beratung machen. Ich hoffe,du hast dafür Verständnis. Wir helfen aber gerne mit Erläuterungen weiter.