Beiträge von FrankHan

    Ich hatte ja das Thema hier mit praktisch der gleichen Problematik/Fragestellung und Ausgangssituation aufgemacht. Fazit: Ich bin in die GKV gegangen, obwohl ich da schon jetzt mehr Beitrag zahle, 30 J. Altersrückstellung verschenke, als Rentner vollen Beitrag zahle und sämtliche Einkünfte zur Berechnung herangezogen werden. Einziger Grund: Absicherung bezahlbarer Krankenversicherung auch im Alter bei schlimmstenfalls geringen Alterseinkünften.
    Wenn ich im Alter gute Einkünfte habe, kann ich den evtl. höheren GKV-Beitrag verschmerzen. Bei bescheidenen Alterseinkünften kann mir ein evtl. hoher PKV-Beitrag nicht die Kalkulation verhageln.
    HEUTE kann niemand eine vernünftige Rechnung aufmachen. Das wäre eine Gleichung fast nur mit unbekannten Größen. Unmöglich. Also kann man sich auf die wesentlichen Punkte, Fakten und hohe Wahrscheinlichkeiten beschränken. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass es immer eine halbwegs bezahlbare Basis-GKV geben wird. Gleichzeitig halte ich es für sehr gut möglich, dass die PKV eher deutlich teurer als billiger wird.
    Wenn ich ein gesunder Rentner werde, der dann in der PKV immer Beitragsrückzahlungen erhalten würde und hohe Selbstbeteiligung im Vertrag gehabt hätte, werde ich in der GKV vermutlich mehr bezahlen. Wenn ich dann noch hohe Alterseinkünfte hätte, würde der Unterschied noch deutlicher sein.... vermutlich!
    Ebenso könnten aber auch die Alterseinkünfte weniger toll sein, der GKV-Beitrag dann akzeptabel und gleichzeitig der PKV-Beitrag bei chronischer Krankheit etc. ruinöse Höhen erreichen. Die Sicherheit halbwegs stabiler und kalkulierbarer Beiträge ist heute für mich das entscheidende Kriterium für die GKV gewesen.

    Zum "Gedankenaustausch" zwischen muc und Herrn Gamper:
    Die Infos von muc haben mir geholfen. Alle ggf. zusätzlich nötigen Infos kann ja nur ich haben und berücksichtigen.
    Ich habe jetzt entschieden, die PKV nach fast 30 Jahren zu verlassen. Die Problematik der Altersrückstellungen ist mir bekannt. Ob diese Entscheidung rückblickend finanziell vorteilhaft war, kann ich erst in 10 Jahren beurteilen. Auch zertifizierte Versicherungsfachberater können hier ohne funktionsfähige Glaskugel keine sichere Prognose stellen. Beratung kann also höchstens verunsichern und zum Verbleib in der PKV animieren.
    Sollte ich hohe Zusatzeinkünfte als Selbstständiger haben, wäre vermutlich der Verbleib in der PKV sinnvoller gewesen.
    Trotzdem ist dann der höhere GKV-Beitrag kein Problem, da die Einkünfte entsprechend hoch wären.
    Jetzt geht es aber darum, "nach unten" abzusichern. Da ist bei zukünftig ggf. geringem Gesamteinkommen sicher die GKV die vernünftigere Lösung.
    Auch darf man nicht vergessen, dass die PKV nur durch hohe Selbstbeteiligung, relativ geringe Leistungen fast vglb. GKV und Nichtrauchertarif ohne Übergewicht günstig ist. Sollte ich mir noch einen Wohnstandsbauch zulegen, Umsätze mit einer Zigarre feiern wollen und zukünftig regelmäßig zum Arzt gehen, wäre die PKV schon deutlich teurer und nicht günstiger als GKV. Beitragssteigerungen sind da noch nicht berücksichtigt.
    Ich schenke also der PKV-Versichertengemeinschaft meine 30-Jahre-Altersrückstellung und werde ggf. zukünftig höhere GKV-Beiträge ohne Groll akzeptieren. Per Stand heute ist die Entscheidung nach Abwägung aller Risiken, Vor- und Nachteile ohne wenn und aber richtig. Hinterher ist man immer klüger.

    Danke @muc für die eindeutigen und hilfreichen Antworten.
    Jetzt habe ich noch eine letze Frage:
    Ich wechsle also zwangweise in die GKV, dann überweist ja der Arbeitgeber den KV Beitrag an die Kasse berechnet auf das Angestelltengehalt. Im nächsten Jahr würde dann festgestellt, dass die Selbstständigkeit auch noch z.B. 3000 mtl. einbringt. Würde ich dann den KV-Beitrag auf die 3000€ selber direkt an die KV mtl. überweisen oder würde das alles über den Angestelltenvertrag abgewickelt? In diesem Fall würde ja der Arbeitgeber über die Einkünfte indirekt informiert. So kann's ja nicht sein, nehme ich an. Also würde die Kasse von mir quasi zwei Beiträge bekommen, oder?

    Danke für die Antworten.
    1. Ist tatsächlich sicher, dass man als freiwillig versicherter Selbstständiger in der GKV NICHT automatisch den Höchstbeitrag bezahlt, sondern nach den tatsächlichen Einkünften?
    2. Wie und wann wird den der Beitrag berechnet? Das kann ja dann nur nachträglich festgelegt werden auf Basis der Einkommensteuererklärung?
    3. Wenn ich also z.B. 2600€ brutto als Angestellter verdiene, dann arbeitslos werde und wieder Einkünfte als Selbstständiger erziele, läuft dann der alte GKV-Beitrag weiter bis dann ggf erst mit EKSt-Bescheid evtl. fast 2 Jahre später das Einkommen als Selbstständiger feststeht?
    4. Kann man ggf. zur Rückkehr in die PKV "gezwungen" werden, wenn man als Selbstständiger im Nebenerwerb unerwartet höhere Einkünfte erzielt als in der Vollzeit-Angstelltentätigkeit? Gibt's dafür ggf. Fristen/Zeiträume?
    Spielt es in diesem Fall eine Rolle, ob man dann wieder 100% Selbstständig ist?

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass du hier ein Wahlrecht hast. Bei den Einkünften als Angestellter (unter der Beitragsbemessungsgrenze) und Selbständigkeit im Nebenerwerb, bist du da nicht zwingend in der GKV zu versichern?

    Nein, GKV ist nicht zwingend wegen langjähriger Selbstständigkeit und Weiterführung der Selbstständigkeit.

    Hallo in die Runde,


    ich bin seit über 20 Jahren in der PKV und überlege, ob für mich eine Rückkehr in die GKV tatsächlich sinnvoll ist. Alle verfügbaren Infos zu dem Thema habe ich und trotzdem ist die Entscheidung für mich nicht klar. Vielleicht kann hier jemand eine Entscheidungshilfe geben.
    Situation:
    Bin 53, seit 25 Jahren in der PKV und war bis zum 1.9.16 20 Jahre selbstständig. Seit dem 1.9.16 arbeite ich als Angestellter für 2600,-€ brutto mtl. x 12. Meine Selbstständigkeit führe ich im Nebenerwerb fort. Rückkehr in die GKV ist also möglich, als Rentner wäre ich dann aber wg. der 9/10-regel nicht in der KdR, soweit alles klar. Auch dass meine PKV mir die Rückkehr zu gleichen Bedingungen zusichern kann, ist klar und nicht meine Frage. Auch ist wohl klar, dass bei 2600 brutto dauerhaft bis zur Rente ohne Zusatzeinkünfte die GKV besser ist. Mein Problem ist die heute nicht zu prognostizierende Entwicklung bis zur Rente:
    1. Bleibt es beim Angestelltenverhältnis ? Möglicherweise ist diese Tätigkeit in 2 oder 3 Jahren beendet und man will/muss wieder als Selbstständiger sein Geld verdienen.
    2. Die Höhe der Einkünfte aus der Selbstständigkeit sind kaum zu prognostizieren.
    Finanzielle Situation:
    Heute: 2600 brutto + zu versteuerndes Einkommen/Gewinn aus Selbstständigkeit zwischen 0 und 40.000 p.a. denkbar, realistisch 20.000 p.a..
    Als Rentner: 500€ gesetzl. Rente, 500€ priv. Rentenversicherungen, sonst keine Einkünfte, evtl. auch dann aber noch Selbstständigkeit


    Kann jemand mit diesen Zahlen eine Empfehlung geben? Dass grundsätzlich die GKV die sicherer Variante ist, ist klar. Auch die Leistungen PKV/GKV sind nicht mein Problem. Ich möchte nur vermeiden, dass ich dann in 5 Jahren oder später in der GKV deutlich mehr bezahle als in der PKV, da ich in der PKV auch heute einen günstigen Tarif habe (ca. 250€ mtl. komplett 100%). Die Rückkehrvereinbarung wäre auch nur für max. 36 Monate zu treffen.
    Problematisch wäre es doch, wenn ich in z.B. 5 Jahren wieder 100% selbstständig wäre, damit nur geringes Einkommen von 1500 € mtl. erzielen würde und dann doch in der GKV freiwillig versichert zum Höchstsatz wäre, oder?
    Kann ein Verbleib in der PKV sinnvoll sein, wenn man davon ausgeht, dass bis zur Rente und im Rentenbezug ein bestimmtes GESAMT-Einkommen X nicht überschritten/unterschritten wird?


    Wie soll man sich jetzt entscheiden?


    Frank